Geschichte 13
- Rahmenthema 3: Wurzeln unserer Identität -
Kernmodul: Die Frage nach der deutschen Identität
- A: Nation - Begriff und Mythos (z.B. Herfried Münkler, Benedict Anderson).
- B: Deutungen des deutschen Selbstverständnisses im 19. und 20. Jahrhundert (z.B. Heinrich August Winkler).
- C: Deutscher Sonderweg (z.B. Helmuth Plessner, Karl Dietrich Bracher, Hans-Ulrich Wehler) und transnationale Geschichtsschreibung (z.B. Sebastian Conrad, Jürgen Osterhammel).
Wahlmodul 1: Das deutsch-polnische Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert
- Ursprünge Polens (Königreich, Verfassung 1791, Teilung 1772-1795).
- Die Herausbildung der Nationalstaaten Deutschland und Polen (Deutschland: u.a. Reichseinigungskriege bis 1870/71 - Polen: von nationalen Aufständen zur Politik der "organischen Arbeit"; die Zweite Polnische Republik 1918).
- Konfliktfeld Nationalstaat (u.a. Germanisierung [z.B. Schulpolitik], nationale Stereotype, Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg).
- Nationalsozialismus: deutsche und polnische Erfahrungen (u.a. NS-Rassenideologie, Vernichtungskrieg, Heimatarmee, Warschauer Aufstände).
- Das deutsch-polnische Verhältnis nach dem Zweiten Weltkrieg (u.a. Görlitzer Abkommen, Hirtenbrief der polnischen Bischöfe 1965, Warschauer Vertrag 1970/72, Partnerschaftsvertrag 1991).
Wahlmodul 2: Das deutsch-französische Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert
- Die gegenseitige Wahrnehmung von Deutschen und Franzosen im 19. und 20. Jahrhundert (u.a. "Befreiungskriege", Deutsch-Französischer Krieg, "Erbfeindschaft").
- Der Zweite Weltkrieg: Okkupation - Kollaboration - Résistance (u.a. antisemitische Verfolgungen).
- Deutsch-französische Beziehungen nach 1945 und ihre Bedeutung für Europa (u.a. Montanunion, Élysée-Vertrag und seine Umsetzung).
- Der Weg zur transnationalen Erinnerung an die Weltkriege (u.a. 8. Mai).
Wahlmodul 3: Deutschland auf dem Weg zur Demokratie
- Der Vormärz und die Revolution von 1848 (u.a. Haibaches Fest, die "Göttinger Sieben", die Frankfurter Nationalversammlung, strukturelle Modernisierung trotz Scheitern der Revolutionäre).
- Verfassung von 1871 und Obrigkeitsstaat (u.a. Wahlrecht, Sozialgesetzgebung, Wilhelminismus, Gleichstellung der Juden und Antisemitismus).
- Demokratische Errungenschaften und Belastungsfaktoren der Weimarer Republik (u.a. Frauenwahlrecht, republiktragende und ablehnende Parteien, "Machtergreifung").
- Lehren aus der nationalsozialistischen Diktatur bei Gründung der Bundesrepublik 1949 (u.a. Grundgesetz).
- Erinnerungsorte der deutschen Demokratie (u.a. Paulskirche, Nationalhymne, Schwarz-Rot-Gold).
Wahlmodul 4: Der Erste Weltkrieg: nationale und internationale Perspektiven
- Ursachen und Anlass des Ersten Weltkrieges (Imperialismus, deutsche Weltmachtpolitik, Bündnissysteme 1914, Krisenherd Balkan, Attentat in Sarajewo).
- Der Erste Weltkrieg aus nationaler und globaler Perspektive ("Kriegsbegeisterung", Kriegserfahrungen, industrielle Kriegsführung, "Heimatfront", Kommunikation, Beteiligung der Kolonien, Propaganda).
- Ergebnisse und Auswirkungen (territoriale Neuorganisation, Zwangsmigration, Kriegsschuld).
- Der Erste Weltkrieg in der nationalen und internationalen Erinnerung (z.B. Geschichte des Tannenberg-Denkmals, "Heldengedenktag", Gallipoli: "ANZAC Day" [25.04.], "Gedenktag der Gefallenen" [18.03.]).
Wahlmodul 5: Geschlechterbeziehungen im 20. Jahrhundert
- Der Geschlechterdiskurs im frühen 20. Jahrhundert (z.B. in Kunst, Publizistik, Literatur; Krise der Männlichkeit, Prägung durch Kaiserreich und Erster Weltkrieg).
- Geschlechterverähltnisse und -beziehungen in der politischen und sozialen Praxis der Weimarer Republik (Frauenbewegung, Frauenwahlrecht, Männerbünde, Homosexualität in Gesellschaft und Gesetzgebung).
- Race
und gender
als Inklusions- und Exklusionskriterien in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus: Diskurs und Praxis, u.a. im Zweiten Weltkrieg.
- Kontinuität und Diskontinuitäten im geteilten Deutschland nach 1945 (u.a. "1968", Umgang mit Homosexualität).
Wahlmodul 6: Zwischen Krise und Modernisierung - Die Gesellschaft der Weimarer Republik
- Konkurrierende politische Ideen in der Gründungsphase (Novemberrevolution, Verfassungskontroversen, Träger der Republik).
- Kriegstrauma und wirtschaftliche Krise (u.a. Kontinuität alter Eliten, Belastungen durch den Versailler Vertrag, politische Gewalt, Krisenjahr 1923 und Bewältigung).
- Zwischen Aufbruch und Unsicherheit ("Goldene Zwanziger" und kulturelle Modernisierung, Massenkultur und Meiden, Technisierung, Steinmann als Repräsentant der Zeit).
- Abstiegsängste und politische Radikalisierung (u.a. Folgen der Weltwirtschaftskrise, Aufstieg der NSDAP).
Wahlmodul 7: Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis
- Hintergründe (u.a. Faschismus in Europa) und Inhalte der NS-Ideologie (Sozialdarwinismus/Antisemitismus, Führerprinzip, "Volksgemeinschaft", Lebensraumideologie, Antiparlamentarismus, Antibolschewismus).
- Ideologie und Praxis (u.a. Verfolgung von Juden und anderen Minderheiten, "Euthanasie", Aufbau des Führerstaates, Vernichtungskrieg im Osten, Holocause/Shoah).
- Zwischen Anpassung und Widerstand im nationalsozialistischen Deutschland (u.a. Widerstandsbegriff, bürgerlicher, kirchlicher und militärischer Widerstand, Widerstand aus der Arbeiterschaft).
- Aufarbeitung von Schuld und Verantwortung nach 1945 und in den beiden deutschen Staaten (u.a. juristische Aufarbeitung, Umgang mit dem 8. Mai, Kontroverse und die Wehrmachtsausstellung).
Wahlmodul 8: Deutsches und europäisches Selbstverständnis nach 1945
- Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in Deutschland nach 1945 (Alliierte Aufarbeitungspolitik - Bundesrepublik: u.a. juristische Aufarbeitung, Umgang mit dem 8. Mai, Kontoverse um die Wehrmachtsausstellung - DDR: u.a. Umgang mit dem 8. Mai, Antifaschismus, Erinnerungsort Buchenwald).
- Selbstverständnis und kulturelle Identität in den beiden deutschen Staaten (u.a. Westintegration, deutsch-sowjetische Freundschaft, Ostpolitik, Sport- und Kulturpolitik).
- Versuche der Herausbildung einer europäischen Erinnerungsgemeinschaft (z.B. Gedenktag für die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus [23. August]).
Wahlmodul 9: Die DDR und ihr Selbstverständnis
- Herrschaftspraxis und Selbstverständnis der DDR (u.a. Antifaschismus, SED, Stasi, Mauerbau, Kultur-, Medien- und Sportpolitik, Frauen- und Familienpolitik, Erbe-Konzept).
- Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der DDR (u.a. Umgang mit dem 8. Mai, Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald).
- Kritik, Protest und Widerstand (u.a. 17. Juni 1953, Friedens- und Umweltbewegungen, Leipziger Montagsdemonstrationen).
- Die DDR als zweimalige Transformationsgesellschaft (Folgen von Staatskommunismus und Friedlicher Revolution 1989).
Wahlmodul 10: "Heimat" und "Fremde"
- Arbeitsmigration und ihre Rückwirkungen auf nationale Identitäten: Deutsche in Russland (Wolgadeutsche) und in der Textilindustrie in Lódz, polnische Bergarbeiter im Ruhrgebiet, "Gastarbeiter" in der Bundesrepublik Deutschland und "Vertragsarbeiter" in der DDR.
- Flucht, Vertreibung und Migration in der Folge des Zweiten Weltkriegs (u.a. Vernichtungskrieg im Osten, Erinnerungsort Friedland, "Spätaussiedler").
- Identitätsfindung zwischen Assimilation, Integration, Aus- und Abgrenzung (u.a. Kontroverse um den Heimatbegriff).
Wahlmodul 11: Die Geschichte der Umweltbewegung in Deutschland
- Romantische Natursehnsucht im 19. Jahrhundert.
- Heimatschutzbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts (z.B. Hermann Lens).
- (Fehlendes) Umweltbewusstsein in den Jahrzehnten des Booms 1950-1970.
- Entstehung eines Problembewusstseins für die ökologischen Folgen des Wachstums (z.B. Club of Rome 1972, Schaffung eines Bundesumweltministeriums 1986).
- Umweltbewegungen der siebziger und achtziger Jahre in Deutschland (z.B. Schutz des Regenwaldes, Anti-AKW-Bewegung, Waldsterben, Ozonloch) und ihre Auswirkungen auf die Politik.
- Transformationen der Umweltbewegung (z.B. Bündnis 90/Die Grünen).
- Rahmenthema 4: Geschichts- und Erinnerungskultur -
Kernmodul: Geschichts- und Erinnerungskultur
- Theorien zu Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur (z.B. Aleida u. Jan Assmann, Maurice Halbwachs, Jörn Rüsen).
- Formen historischer Erinnerung (z.B. Gedenktage, Gedenkstätten, Denkmäler, Straßenbenennungen; öffentliche Dokumentation, mediale Aufbereitung).
- Funktion von und Umgang mit historischer Erinnerung (z.B. Identitätsstifung, Systemstabilisierung; Ritualisierung, Fiktionalisieren, wissenschaftliche Aufbereitung).
Wahlmodul 1: Mythen
- Entstehung und Wandel von Mythen (z.B. Troja, Augustus, Hermann der Cherusker, Nibelungen, Wilder Westen, Deutscher Wald, Che Guevara, Ostalgie).
- Analyse und Rekonstruktion der Inhalte und Intentionen.
- Rekonstruktion (z.B. Leserbrief, Essay).
Wahlmodul 2: Nationale Gedenk- und Feiertage in verschiedenen Ländern
- Entstehung und Gestaltung von Gedenk- und Feiertagen in Geschichte und Gegenwart.
- Dekonstruktion nationaler Gedenk- und Feiertage (z.B. 9. November in Deutschland, 14. Juli in Frankreich, 9. Mai in Russland, Holocaust-Gedenktag in Israel).
- Rekonstruktion (z.B. eine Stellungnahme zu einem Gedenktag, Vorschlag für eine alternative Gestaltung eines Nationalfeiertags).
Wahlmodul 3: Epochenbilder in der Geschichtskultur
- Formen der Rezeption (z.B. Re-enactment, Zeitschriften, Jugendbücher, Filme, Musik).
- Dekonstruktion aktueller Bilder der Epoche.
- Rekonstruktion (z.B. Präsentation, Collage).
Wahlmodul 4: Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
- Formen der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus (z.B. Gedenkstätte, Denkmal, Zeitzeugenbericht, Erinnerungsliteratur, Film, Fernsehserie).
- Dekonstruktion von Erinnnerungsformen.
- Rekonstruktion (z.B. Gestaltung einer Ausstellung, Entwurf eines Denkmals, Verfassen einer Gedenkrede).
Wahlmodul 5: Begegnung mit Geschichte im Comic und in Graphic Novels
- Graphic Novel und Comic zwischen Anspruch und Unterhaltung.
- Analyse und Dekonstruktion der Inhalte und Intentionen von Comics und/oder Graphic Novel, z.B. anhand von Hergé: Tim im Lande der Sowjets (1930), Oderzo/Goscinny: Asterix als Gladiator (1964), Spiegelman: Maus (1986/1991), Satrapi: Persepolis (2000), Kleist: Der Boxer (2012).
- Rekonstruktion (z.B. Verfassen einer Rezension).
Wahlmodul 6: Begegnung mit Geschichte im Film
- Filmformate (z.B. Filmdokument, Dokumentarfilm, Mischformen [z.B. Histotainment], Spielfilm).
- Analyse und Dekonstruktion der Inhalte und Intentionen von Filmsequenzen (z.B. Entmythisierung).
- Rekonstruktion (z.B. Verfassen einer Filmkritik oder Gestalten eines Storyboards).